Ich möchte gerne Imkerin oder Imker werden. Wie geht das?
Jeder kann Imkerin oder Imker werden!
Man sollte Interesse für das Imkern und den Umgang mit Bienen in der Natur haben.
!! Man darf keine Bienengiftallergie haben !!
Wie fängt man mit dem Imkern an?
• Man sollte sich eine Imkerpatin oder einen Imkerpaten suchen Sprecht hierzu den Schlitzer Bienenzüchterverein an, der wird helfen!
• Diese(n) sollte man eine Saison lang begleiten, ohne selbst schon Bienen zu besitzen
• Der Pate oder die Patin wird Dich mitnehmen und Dir alle grundsätzlichen und wichtigen Dinge ausführlich in der Praxis erklären
• Sie werden Dich alle Tätigkeiten auch selbst tun lassen, damit Du beurteilen kannst, was da so alles an Arbeiten auf Dich zukommen wird und ob Du Dir das zutraust
• Sie werden Dir die notwendigen Werkzeuge leihen
Welche Schutzkleidung benötige ich?
• Man braucht nur Hand- und Gesichtsschutz.
Es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten:
Overall (zu empfehlen)
Schleierjacke beide jeweils mit Schutzhandschuhen, festem Schuhwerk und langer Hose
• Hinweis:
• welche Ausrüstung man wählt, ist Geschmackssache!
• Der eine mag lieber einen Overall, weil er einfach in der Handhabung ist und Vollschutz bietet,
• Der andere zieht die Jacke mit Haube vor, weil diese preisgünstiger sind.
• Handschuhe sind auf jeden Fall im späteren Bienenjahr notwendig, weil diese dann ihren Honig stärker verteidigen; am Jahresanfang geht es auch ohne Handschuhe, muss aber nicht!
• Sprecht mit Euren Patinnen oder Paten, was die dazu sagen und probiert aus, was besser zu Euch passt.
Welche Werkzeuge brauche ich anfangs?
• Hierzu solltet ihr Eure Patin/Paten befragen, was sie/er empfiehlt und es ausprobieren, da es z.B. auch verschiedene Größen und Formen der Stockmeisel und Besen gibt.
• Bei Kehrbesen sind auf jeden Fall Naturborsten zu empfehlen, weil solche Borsten weicher sind und die Bienen weniger verletzen.
• Natürlich gibt es diese Werkzeuge auch in verschiedenen Preisklassen.
Später, wenn ihr euch sicher seid, weiter zu imkern, solltet ihr das hochwertigere Werkzeug wählen;
• Seid ihr noch unsicher, leiht Euch das Werkzeug besser erst einmal aus.
Welche Werkzeuge benötige ich nach dem Schnupperjahr?
• Zu Anfang benötigt man nur einen Stockmeisel, eine Besen und einen Smoker.
Wie geht es jetzt nach der ersten Saison weiter?
Wenn Du nach dem Schnupperjahr weitermachen möchtest, solltest Du:
- Alle weiteren Schritte mit Deiner Patin/ Deinem Paten absprechen
- Deinen Paten bitten, Dir weitere ein bis zwei Jahre behilflich zu sein
Nur so kann man vermeiden, etwas Falsches oder Unnötiges anzuschaffen und man muss nicht alle Fehler selbst machen, sondern kann auf die Erfahrung der Patin / des Paten zurückgreifen und diese nutzen.
Was kommt dann noch?
Wenn Du eigene Bienenvölker halten willst und Deinen Honig erzeugen willst, solltest Du folgende Dinge für Dich klären:
• Mit wie vielen Jungvölkern oder Völkern möchtest Du beginnen?
Man sollte mit Jungvölkern beginnen, da man dann nicht gleich von Beginn an das „volle Programm“ an Arbeiten zu erledigen hat und auch gleich das dazu notwendige Wissen parat haben muss
Wo sollen diese aufgestellt werden?
Der Aufstellungsort soll so gewählt werden, dass er mit einem Fahrzeug leicht erreichbar ist, dass er sich nicht in der prallen Mittagssonne befindet, dass er beschattet ist (unter Bäumen), dass die Bienen es nicht zu weit zum Wasser haben und es sollten mindestens 5 m zur Grundstücksgrenze sein.
Man benötigt später dann mindestens zwei Aufstellungsorte,
einen für als „Hauptstandort“ und einen oder sogar mehrere andere, mindestens 2 bis 3 km davon entfernte(n), Standort(e) für Jungvölker.
Für alle Standorte ist wichtig, dass es ein ausreichendes Trachtangebot im Umkreis von einem bis anderthalb Kilometer Umkreis gibt, damit die Bienen auch ausreichend Nektar und Pollen eintragen können und Du auch wirklich Honig ernten kannst.
Wenn Du mit dem Imkern weitermachst, solltest Du:
• Den Grundlehrgang absolvieren
Die werden vom Landesverband Hessischer Imker angeboten und vermitteln alle notwendige Theorie; es werden zum Teil auch praktische Übungen durchgeführt
• Den Honiglehrgang absolvieren.
Dort lernt man wichtige Dinge über Hygienevorschriften, rechtlich beachtende Dinge und den Umgang mit Honig.
Nur mit bestandenem Lehrgang darf0 man seinen Honig in den Gläsern des Deutschen Imkerbundes verkaufen.
Diese Gläser stehen in den Augen der Kunden für beste Qualität u sorgfältige Verarbeitung, bedeuten also eine positive Werbung fü Deinen Honig!
Ist man Mitglied im Ortsverein, kosten die Lehrgänge nur ein Bruchteil der normalen Kosten!
Was kommt dann noch?
Ja, dann beginnt das eigentliche „Imkerdasein“.
Man sollte nach zwei bis drei Jahren noch den Aufbaulehrgang besuchen, der weitere Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt.
Man sollte auf jeden Fall in einen Imkerverein eintreten und dort in Gesprächen mit den ImkerInnen, bei Teilnahme an den Stammtischen und in Versammlungen und Veranstaltungen sein Wissen erweitern und auch weitergeben, damit möglichst viele über ein breites und wohl fundiertes Wissen verfügen.
So ist man über den Ortsverein auch gegen Schäden und Krankheiten an den Bienenbeständen versichert; und nur dann darf man, wenn man auch den Honiglehrgang absolviert hat, die Gläser des Deutschen Imkerbundes verwenden!
Der Schlitzer Bienenzüchterverein bietet folgendes an:
• Auf Wunsch eine Vorfinanzierung der Anschaffung von Beuten ( „Bienenkisten“)
• Schulungen durch erfahrene Imker zu den verschiedenen Themen, auch mit praktischen Übungen
• Jeden ersten Donnerstag im Monat einen Stammtisch im Gasthaus Lenk in Schlitz, in welchen neben den Fachgesprächen auch immer ein Thema zur Imkerei vorgetragen wird
• (diese Themen werden vorab im Schlitzer Boten bekannt gegeben
• Veranstaltungen und Fahrten zu verschiedenen Veranstaltungen, die den Wissenshorizont erweitern
• Hilfe bei Fragen und Bearbeitung von Schäden, Beschaffung von Bienenvölkern und Materialien
• Und noch vieles mehr!