Die Schlitzerländer Imker treffen sich am Donnerstag, den 7. September
um 19.30. Uhr im Lindenkrug in Sandlofs zu ihrem monatlichen Stammtisch.
Gäste sind willkommen. Auf ein Zahlreiches Erscheinen freut sich der Vorstand.
Thema: Imkern im September.
Im September wird es ruhiger an unseren Bienenständen. Das heißt aber nicht, dass wir unsere Bienen vernachlässigen dürfen. Anfang September wird fertig eingefüttert, ab dem 15. September ist Schluss. Die Völker tragen vereinzelt an schönen Tagen noch etwas Nektar ein von Spätblühenden Pflanzen zum Beispiel aus dem Springkraut oder von den Pflanzen die jetzt auf den Blühstreifen am Feldrand angelegt wurden. Diese sind sehr wichtig für die Pollenversorgung der Honig- sowie auch der Wildbienen.
Einige Völker sind allerdings dabei, die das Futter nicht mehr zügig abnehmen. Diese habenmeist noch zu viel Brut und können das Futter erst später einlagern. Um die erforderliche Menge Winterfutter zu ermitteln, muss man das Gewicht aller verwendeten Beutenteile kennen. Als Zuschlag muss man ca. 5 Kg Gewicht für Bienenmasse, Pollen und Wachs dazurechnen. Die Wirtschaftsvölker sollen 20 Kg Winterfutter eingelagert haben, um ausreichend Futtervorrat zu haben, denn das Winterfutter muss bis zum Einsetzen der Frühtracht die Versorgung sichern. Besonderes Augenmerk sollte beim Einfüttern auf Räuberei gelegt werden. Beim Einfüttern sind die Fluglöcher unbedingt zu verkleinern und der Stärke der Völker anzupassen.
Nach dem Füttern Milbenbefall kontrollieren. Wird in einer Woche erhöhter Milbenabfall festgestellt, also mehr als 10 Milben/Woche ist eine Behandlung mit Ameisensäure durchzuführen.
Der Natur merkt man nun an, dass sie sich auf den Herbst vorbereitet. Die Blätter der Bäume und Sträucher beginnen sich zu färben. Das von unseren Bienen bestäubte Obst wird reif zur Ernte.
Spätsommerpflege der Jungvölker. Nachdem wir im August die Spätsommerpflege der Wirtschaftsvölker begonnen haben, sind jetzt im September die Jungvölker an der Reihe. Die Jungvölker sind unsere im Laufe des Sommers gebildeten Ableger. Diese weisen eine andere Volksentwicklung auf als die Altvölker. Die Brut der Altvölker verringert sich ab der Sommersonnenwende. Die Brutentwicklung der Ableger hingegen nimmt ab der Sonnenwende erst richtig Fahrt auf, das berücksichtigen wir bei der Pflege. Vier Wochen nach Bildung der Ableger, also nach erfolgreichem Schlupf und Hochzeitsflug der Königin, wurden sie mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bisher wurden die Ableger, falls erforderlich, nur mit kleinen Futterportionen gefüttert. Große Futtergaben würden den Platz zum Brüten nehmen. Jetzt im September sind die Jungvölker auf Varraobefall zu kontrollieren und wenn erforderlich zu Behandeln. Insgesamt benötigen die Jungvölker 15 Kg Winterfutter. Diese Menge gilt für eine Überwinterung auf einer Zarge mit 10 Zanderrähmchen. Die Fütterung erfolgt in 3- 4 Portionen in einer aufgesetzten Leerzarge.
Erst in der zweiten Septemberhälfte wird der Großteil der Jungvölker mit Ameisensäure behandelt. Dosierungsempfehlung laut Dr. Pia Aumeier 70ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten. Nach der Auffütterung ist jetzt die Brut durch einen Futterkranz vor der Ameisensäure geschützt. Anschließend wird eventuell noch nötiges Futter gegeben, bis die Völker ihr Sollgewicht von 15Kg Futter erreicht haben.
Kontrollieren kann man das mit einer Kofferwaage. Völker in der Hohenheimer Einfachbeute aus Weymouthskiefern Holz, eine Zarge mit 10 Waben und Blechdeckel wiegen dann ungefähr 28Kg. Da man eher nicht die Möglichkeit hat, die gesamte Beute anzuheben, um den Wert festzustellen, hebe wir die Beute nur auf der Rückseite mit der Kofferwaage an. Dann sollte die Waage also die Hälfte also ungefähr 14 Kg anzeigen. Wabenhygiene Altwaben einschmelzen. Im September gibt es schon kühlere Tage ohne Bienenflug. Um der Wachsmotte zuvorzukommen, nutzen wir diese, um die Altwaben aus der Wabenhygiene einzuschmelzen. Bei wärmeren Tagen würden wir bei diesem Vorgang im Freien ansonsten von Bienen umschwärmt, die den Vorgang bzw. den dabei ausgedünsteten Honigduft meilenweit riechen können.
Schriftführer
Helmut Lips