Der April, er tut, was er will
Die Schlitzerländer Imker treffen sich am Donnerstag, den 4. April um 19.30 Uhr im Lindenkrug in Sandlofs, zu ihrem monatlichen Stammtisch.
Gäste sind immer willkommen.Auf ein Zahlreiches Erscheinen freut sich der Vorstand.
Thema: Frühjahrsrevision
Der April – ein Monat, in dem das Wetter sehr launisch sein kann. Sowohl warme als auch kalte Tagewechseln in kürzester Zeit. Durch den Wechsel von Sonne und Regen wird das Wachstum der Pflanzen beschleunigt, die Wiesen ergrünen, die Sträucher treiben aus und beginnen mit der Blüte.
Im Bienenvolk
Der Brutumfang in den Völkern nimmt nun stetig zu. Das Brutgeschäft wird auch in Schlechtwetterphasen aufrechterhalten. Die Blüte der Weiden und anderer Frühblüher hat für die Völker bereits hochwertigen Blütenpollen geliefert, der auch fleißig gesammelt wird. Entsprechend dem Brutumfang steigt nun der Futterbedarf stark an. Ein kräftiges Volk kann im April durchaus noch 6 Kilogramm Futter benötigen. Fehlt dieses Futter, kann es auch kurz vor Trachtbeginn noch verhungern.
Ersatz der Winterbienen.
Vom Imker unbemerkt, findet im Bienenvolk der Ersatz der Winterbienen durch Sommerbienen statt. Sobald aber mehr Jungbienen schlüpfen, als Altbienen abgehen, nimmt die Volksstärke sprunghaft zu, was viele Imker immer wieder überrascht. Der Vorgang fällt einem Bienenvolk umso leichter, je stärker es aus der Überwinterung kommt. Im April erwacht auch der Bautrieb. Jungbienen mit aktiven Wachsdrüsen errichten neuen Wabenbau. Sollten zur Überwinterung eine oder 2 Randwaben gezogen werden sein, muss dieser freie Raum jetzt unbedingt mit Mittelwänden oder ausgebauten Waben gefüllt werden, um unerwünschten Wildbau zu verhindern. Auch der Vermehrungstrieb erwacht. Die Königinnen beginnen, Drohnenzellem zu bestiften. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Völker, die als erste mit der Drohnenaufzucht beginnen, oft auch als erste in Schwarmstimmung kommen.
Frühjahrsrevision
Spätestens zum Zeitpunkt der Kirschblüte wird eine erste Revision der Völker vorgenommen. Dabei wird neben der Abschätzung des Futtervorrates die Volksstärke, die Weiselrichtigkeit und das Brutbild genauer begutachtet. Es ist dabei nicht notwendig, die Königin in jedem Volk zu begrüßen. Man zieht am Rande des Bienensitzes eine Wabe und verschafft sich damit einen Überblick über den Futtervorrat und dessen Verteilung. Wird auf dieser oder der nächsten Wabe offene und gedeckelte Arbeiterbrut gefunden, ist die Königin vorhanden. Weitere Waben braucht man dann in der Regel nicht mehr zu ziehen. Brutkrankheiten können im Frühjahr leichter entdeckt werden, da der Umfang der Brntwaben noch überschaubar ist. Verdächtig sind immer veränderte, eingefallene, verfärbte oder löchrige Zelldeckel. Hier ist die Ursache zu ergründen.
Erweiterung der Völker
Der im April erwachende Bautrieb der Völker sollte zur Bauerneuerung genutzt werden. Deswegen wird verstärkt mit Mittelwänden erweitert. Den Zeitpunkt der Erweiterung bestimmt das Bienenvolk! Sind die Wabengassen gut mit Bienen besetzt und verfügt das Volk über mehrere Waben mit gedeckelter Brut, muss erweitert werden, um die Schwarmlust zu verhindern. Immerhin schlüpfen aus einer gedeckelten Brutwabe so viele Bienen, dass drei Wabengassen gefüllt sind. Sehr schnell wird es dann im Volk zu eng.
Als Drohnenrahmen oder Baurahmen wird ein leeres Rähmchen verwendet. Die Bienen errichten in ihm fast nur Drohnenzellen. Er wird im Frühjahr neben das Brutnest gehängt. Ab April wird er zügig ausgebaut und von der Königin bestiftet.
Trachtbeginn
Normalerweise ist Ende April Trachtbeginn. Dieser wird dieses Jahr sehr wahrscheinlich früher sein. Mit der Löwenzahn- und Obstblüte beginnt die Frühtracht. Fast zeitgleich beginnt auch die Rapsblüte. Nach Ende der Rapsblüte, muss der Frühtrachthonig geschleudert werden, da dieser sehr schnell kandiert.
Wabe mit Arbeiterinnenbrut. Die Völker kommen jetzt ordentlich in Fahrt.
Wer jetzt nicht rechtzeitig erweitert wird sein Schwarmwunder erleben. Dieses Jahr, ist ab Ende April mit den ersten Schwärmen zu rechnen.