Monatstreffen am 06.06.2024 19:30Uhr Gaststätte Lindenkrug in Sandlofs

Die Schlitzerländer Imker treffen sich am Donnerstag, den 6. Juni um 19.30 Uhr im
Lindenkrug in Sandlofs, zu ihrem monatlichen Stammtisch.


Gäste sind immer willkommen.
Auf ein Zahlreiches Erscheinen freut sich der Vorstand.


Thema: Ableger bilden und Pflege, Varroakontrolle, Futterkontrolle

Der Juni schließt sich den Frühsommermonaten an. Markante Wettererscheinungen im Juni stellen
die Schafskälte und die Johannisflut dar. In höheren Lagen kann sogar eine nächtliche Abkühlung
nahe dem Gefrierpunkt vorkommen. Im Juni entscheidet sich, ob der Sommer trocken oder Nass
wird. Der Phänologische Kalender ist in 10 Jahreszeiten eingeteilt und richtet sich nach den Pflanzen
und deren Entwicklung. Der Beginn einer Jahreszeit wird durch eine Zeigerpflanze angezeigt. Die
Entwicklung der Honigbienenvölker ist eng an die Umgebungsbedingungen gebunden.
Der Frühsommer beginnt mit der Blüte vom Schwarzen Holunder und endet mit der Blüte der
Sommerlinde. Ab dann beginnt der Hochsommer.


Im Bienenvolk
Die Völker erreichen im Juni ihren Höhepunkt. Der Brutumfang kann bis zu 40.00 Zellen umfassen,
die Volksstärke durchaus bis zu 50.000 Bienen. Die Vermehrungsphase ist normalerweise noch nicht
Abgeschlossen, sodass immer noch Schwarmgefahr zu rechnen ist. In diesem Jahr sind die Bienen
sowie auch die Vegetation 14 Tage früher. Mit dem Ende der Rapsblüte in diesem Jahr schon Mitte
Mai, konnte in unserer Region eine gute Frühtrachternte geschleudert werden. Die Waldhimbeere
blühte zu dieser Zeit bereits auch schon. Seit Mitte Mai zeigen die meisten Stockwaagen keine
Zunahmen mehr. Wer seine Völker zu stark abgeerntet hat, muss jetzt mit Honig zufüttern, damit die
Völker nicht verhungern. Mit Zuckerwasser oder Futterteig, darf jetzt nicht zugefüttert werden,
damit eine hoffentlich kommende Sommertracht nicht verfälscht wird. Aber es darf nur eigener
Honig verfüttert werden, da die meisten Importhonige Faulbrutsporen enthalten. In den Völkern ist
noch sehr viel verdeckelt Brut, aber aufgrund des keinen bis sehr geringen Nektareintrages ist die
offene Brut bereits zurückgegangen. Damit ist für dieses Jahr auch die Schwarmstimmung vorüber.
Der 21. Juni, die Sommersonnenwende, stellt einen wichtigen Wendepunkt im Jahreslauf des
Bienenvolkes dar. Während es sich vorher in einer Aufwärtsentwicklung befindet, schließt sich nun
die absteigende Entwicklung an.

Völkerführung, Vermehrung und Varroa Kontrolle
Da zur Zeit der Nektareintrag fast erloschen ist und die Königin die Eiablage reduziert hat, ist es sinnvoll jetzt
schon mal den Varroabefall in den Völker zu überprüfen. Mit abnehmender Brutmenge und steigendem
Varroabefall werden Prozentual mehr Larven geschädigt, was im Spätsommer zum Zusammenbruch der Völker
führen kann. Der Varroabefall kann durch Drohnenbrut Entnahme und Entnahme von verdeckelten Brutwaben
für die Ablegerbildung die Varroa in den Wirtschaftsvölkern reduzieren. Zur Bildung eines Brutwabenablegers
werden 2-3 Brutwaben mit ansitzenden Bienen sowie 1 – 2 Futterwaben zusammengestellt damit die
Entwicklung der Ableger zügig erfolgt, kann man noch weitere Bienen dazustoßen. Der Ableger wird beweiselt
mit einer schlupfreifen Weiselzelle oder einer bereits geschlüpften Königin. Beim Zusetzen einer bereits
geschlüpften Königin, dürfen die Brutwaben keine offene Brut mehr enthalten. Oder die Ableger können über
kleine Maden ca. 1 Tag alt gute Nachschaffungsköniginnen selbst produzieren, oder es können an gepflegte
Edelzellen eingesetzt werden. Dann müssen nach 9 Tagen die Nachschaffungszellen ausgebrochen werden.
Die erste Königin, die schlüpft vernichtet die anderen Königinnenzellen. Ist alle Brut in dem Ableger geschlüpft
kann der Ableger mit 15-prozentiger Milchsäure 2 x eingesprüht werden, dadurch werden ca. 90% der
Varroamilben abgetötet. Ist die junge Königin begattet und in Eiablage wird er Ableger flüssig gefüttert und mit
Mittelwänden erweitert. Erstellte Ableger müssen ständig betreut werden. Ein stetiger Futterstrom muss
sichergestellt sein.

Zu den Bildern:
Bild 1: Waldbrombeeren zeigen die ersten Blüten. Sie ist eine Trachtpflanze, die Nektar und Pollen liefert.
Bild 2: Zuchtrahmen, besetzt mit jungen Pflegebienen, die die Königinnenlarven mit Gelee Royale versorgen.
Aus einem Nachzuchtwürdigem Bienenvolk, werden 1 -tägige Larven aus Arbeiterinnenzellen in
sogenannte Weiselnäpfchen umgelarvt (umgebettet). Die Larven werden in einem
Pflegevolk zu Königinnen aufgezogen.